Till Brönner mit Claudius Seidl – Talking Jazz

Verlag: Kiepenheuer & Witsch Verlag; Auflage: 1., Auflage (6. Oktober 2010)
ISBN-10: 3462041673
ISBN-13: 978-3462041675

Till Brönner ist völlig zu Recht einer der bekanntesten Jazzmusiker Deutschlands und einer derjenigen der Gegenwart, die auch international Beachtung finden. Mit Alben wie „Blue Eyed Soul“ hat er selbst bei Jazzverächtern ne Menge Anhänger gefunden. Denn wenn einer kapiert hat, dass der Jazz immer auch Rücksicht auf die Hörfähigkeiten und die musikalischen Launen des Publikums nehmen muss, um auf dem Markt präsent zu sein, dann ist das Brönner. Und selbst durch seine Teilnahme an solch verschrieenen Formaten wie Castingshows versucht er, Jazz für eine größere Zuhörerschar von den Schrecken des Intellektualismus zu befreien.

Leider ist sein gemeinsam mit dem Journalisten Claudius Seidl entstandenes Buch „Talking Jazz“ für Jazzfans eine eher belanglose Lektüre geblieben. Die lockeren Gespräche, die die Beiden über einen längeren Zeitraum führten, bleiben sowohl bei der Biografie als auch bei den musikalischen Vorlieben Brönners zu häufig an der Oberfläche, lassen jegliche Liebe zur Musik vermissen. Das ist schade, denn eigentlich wäre es spannend zu erfahren, wie man heute wirklich als Jazzmusiker überleben kann, ob solche Studiosessions mit Leuten wie Carla Bruni oder den 12 Cellisten wirklich wichtig sind, um sein tägliches Brot zu verdienen. Oder ob es für ihn spannend ist, sich mit solchen elektronischen Klangwelten wie der von Yello zu beschäftigen, mit denen er für eine DVD-Produktion zusammenwirkte. Doch eigentlich ist aus dem Komplex der musikalischen Zusammenarbeiten nur ein Abschnitt wirklich emotional und berührend: Die späte Hildegard Knef als Produzent zu betreuen, lässt auch im Buch einen Brönner erscheinen, der sich für Musik wirklich begeistern kann. Von ähnlicher Bedeutung sind da höchstens noch die verschiedenen Plattentipps, die Brönner zum Schluss seines Buches gibt. Der Rest bleibt leider banal oder wirkt in seiner Egozentrik gar ärgerlich. Schade!

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