felder roadNach dreißig Jahren erscheint das zweite Soloalbum des ehemaligen Eagles-Songwriters und -Gitarristen Don Felder. „Road To Forever“ klingt dank der Mitwirkung von Steve Lukather, Graham Nash und anderen kalifornischen Zeitgenossen wie ein bislang unveröffentlichtes Werk von Toto aus den frühen 80er Jahren.

Sommer, Sonne, kalifornische Leichtigkeit – der Westküstensound der 70er/80er Jahre erlebt seine fröhliche Auferstehung. Es sind Songs fast ohne Ecken und Kanten, die Fon Felder auf seinem neuen Album versammelt hat. Lieder ganz nahe am perfekten Popsound. Lieder, die getrost im Einkaufszentrum ihrer Wahl laufen können oder dem Fahrstuhl in die Chefetage. Lieder, die niemandem wehtun und niemanden stören. Aber auch Lieder, deren wirkliche Schönheit man nebenbei leicht überhören kann. Aber das war schon immer das Problem dieser Musik. Nicht unbedingt die der frühen Eagles. Aber Toto, Styx oder ähnliche Bands hatten irgendwann einen Stil gefunden, der absolut radiokompatibel war und sie immer wieder in die Hitparaden brachte. Irgendwann kamen dann böse Punks, bekiffte Skater und besoffene Metaller wie Guns n Roses und zerrockten die heile Welt Kaliforniens. Doch das Kapitel wird auf „Road To Forever“ einfach ausgeblendet. Hier ist Felder mit Lukather, David Crosby, Graham Nash, Stephen Stills, Tommy Shaw oder Randy Jackson dabei, genau diese musikalisch heile Welt wiederzubeleben. Und das mit ziemlichem Erfolg und weniger Peinlichkeit als etwa beim letzten Album der Beach Boys: Sanft rockende Lieder, bombastische Schmuseballaden und Gesangsharmonien wie im Jahrzehnt nach Woodstock. Schade nur, dass nirgendwo der Sound der frühen Eagles zu hören ist und kein Gitarrensolo, dass an „Hotel California“ erinnern würde. Aber das war auch noch so ein Album, das nicht komplett weichgespült war.

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