Schon mit seinem Solodebüt „Poisons Sipped“ hatte Songwriter/Gitarrist David Michael Miller nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Auch sein zweites Album „Same Soil“ ist wieder eine absolut empfehlenswerte Scheibe von starken Bluessongs mit deutlichen Gospelwurzeln.
 

Der ultimative Test für ein Album ist für mich, es unvorbereitet etwa Kunden in einem Laden vorzuspielen. Wenn sich dann die Köpfe unwillkürlich drehen oder gar Nachfragen danach kommen, wer da läuft und wo man dieses Album bekommen kann, dann ist die Musik nicht nur was für Genrespezialisten. „Same Soil“ hat diesen Test mit Bravour bestanden. Schon beim Opener „All The Blues To You“ und noch mehr bei der wundervollen Slide-Nummer „Just Ride“ hat er die Hörer gepackt. Und wenn dann bei „Got Them Blues“ Miller mit seiner Band das Tempo anzieht, dann bleibt keiner mehr ruhig sitzen. That‘s the boogie!

Musikalisch könnte man Miller am ehesten in Chicago vermuten. Aber eigentlich wohnt er im Staate New York. Sein Slide-Spiel wiederum kommt ohne Umweg aus der Kirche: das ist feinstes Sacred Steel Spiel, wie man es auch von Robert Randolph und anderen zu hören bekommt.

Allerdings – und das macht „Same Soil“ zu einer echten Empfehlung: Miller und seine Band lassen sich einfach nicht auf einen bestimmten Stil festlegen. „Friend of Mine“ etwa ist eine durchaus jazzige Ballade mit röhrendem Saxophon und jeder Menge Soul in der Stimme. Und bei Stücken wie „Born To Loose“ wird ein zünftiges Funk-Gewitter losgetreten, ohne jemals die Blueswurzeln zu verraten.

Ein absolut hochklassiges Album! Unbedingt anhören!