Die Grooves aus New Orleans treffen auf australische Klänge, Soul und Funk vermischen sich mit Jazz, Americana: Nachdem Keyboarder Clayton Doley in den letzten Jahren viel Zeit damit verbracht hat, mit Musikern wie Harry Manx oder Eugene „Hideway“ Bridges zu touren, hat er jetzt in New Orleans und Sydney die Songs für sein zweites Soloalbum eingespielt. Und dafür hat er neben seiner eigenen Band auch Musiker von Trombone Shorty oder der Band Galactic eingeladen. Und natürlich darf man den in Australien berühmten Didgeridoo-Spieler Ganga Giri nicht vergessen.
Er wolle an die großen Pianisten aus New Orleans erinnern, meint Doley. Und so fühlt man sich zunächst auch in eine Bar in Louisiana versetzt, wenn das mit acht Stücken recht kurze Album beginnt: Hier hat jemand den Sound und das Feeling etwa von Dr. John ausgiebig studiert. Und die Band mit fettem Bläsersatz liefert die nötige Funkieness dazu. Später dann kommen Erinnerungen an Fats Dominio und seine Zeitgenossen in den Sinn. Jedenfalls bis der Titelsong beginnt: Hier ist der Funk von NOLA plötzlich ohne Vorwarnung in sumpfigen Regionen Australiens angekommen. Ein Didgeridoo liefert den Kontrast zu Doleys Hammondorgel. Und spätestens dann beginnt man, den Songs noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken als vorher.
„Bayou Billabong“, eingespielt mit Musikern aus New Orleans und Australien ist nicht einfach noch eine Hommage an die Musik einer Stadt sondern eine faszinierende Verschmelzung der verschiedensten Traditionen zu einer groovenden Soul- und Bluesmusik eines wirklich großartigen Keyboarders. Tolle Scheibe – hoffentlich bald mehr als ein Geheimtipp!