Die meisten setzen sich in diesem Alter zur Ruhe. Nicht so Charles Bradley. Der 62jährige Soulsänger hat gerade sein Debutalbum auf Dunham/Daptone Records veröffentlicht.
Die musikalische Geschichte von Charles Bradley, der 1948 in Florida geboren wurde und in Brooklyn aufwuchs, startet 1962, als ihn seine Schwester zu einem James Brown Konzert im Apollo Theater mitnahm. Von diesem Augenblick war er vom Soul-Virus befallen. Mit dem Besen als Mikrofon lernte er, den Godfather of Soul zu imitieren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Koch und trat nebenbei als James Brown Imitator ‚Black Velvet’ auf. Aber außer ein paar gelegentlichen Auftritten kommt seine musikalische Karriere nicht in Fahrt. Er verlässt für Jahrzehnte seine Heimatstadt Brooklyn und ist zu einem mühsamen Nomadendasein gezwungen, in dem er sich mit unterschiedlichen Tagelöhner-Jobs von Maine bis Alaska durchgeschlägt. Seine musikalische Laufbahn stagniert.
Bis er eines Abends von Gabriel Roth (Daptone-Records) in einem Club, in dem er als ‚Black Velvet’ auftritt, zufällig entdeckt wird.
Charles Bradleys Debutalbum ‚No Time for Dreaming’ ist für den Sänger der Höhepunkt eines Lebens, in dem er sich alles hart erarbeiten musste. Im unverwechselbarem Timbre seiner Stimme sind Bradleys Erfahrungen unüberhörbar.
Unterstützt wird er auf seinem Debut-Album von der Menahan Street Band (Musiker der Dap-Kings, The Budos Band, Antibalas, El Michels Affair und Lee Fields and the Expressions), die das perfekte musikalische Backing für die Stimme Charles Bradleys liefert. Erstklassiger Retro-Soul, ehrlich und authentisch!