Mit ihrem dritten Studioalbum stellt Cee Cee James klar, warum man sie als „The Human Volcano“ bezeichnet: Kaum eine Sängerin in der heutigen Bluesrockszene singt mit einer derartigen Intensität. „Blood Red Blues“ bietet zwölf Songs zwischem rauhem Boogierock und Blues a la Janis Joplin zu ihren besten Zeiten.
Was ist das nur für ein Album? Selbst beim dritten oder vierten Hördurchlauf schaffe ich es nicht, den trockenen analytischen Verstand einzuschalten sondern lasse mich einfach von den heftigen Grooves mitreißen und nicke beseligt vor dem Rechner. Die Energie, mit der sich die Sängerin Cee Cee James selbst im Studio in jeden Song hineinkniet, kommt direkt aus den Boxen wieder heraus. Und das kommt heutzutage nicht mehr so häufig vor. Wenn man James immer wieder mit der großen Joplin in Verbindung bringt, dann liegt das genau an dieser Hingabe und erst an zweiter Stelle auch an der Ähnlichkeit, mit der sie manche Phrasierungen in ihrem Gesang setzt. Doch wo Joplin die entrückte gequälte Seele, ist, die ihre Verzweiflung und ihre Unerfülltheit hinausschreit, da ist James eher die Frau, die einen direkt und persönlich von der Bühne aus ansingt und zu verführen sucht. Etwa in „Feel My Love Come Down“ mit seiner prägnanten Slidegitarre, einem absoluten Höhepunkt des Albums. Wenn sie wie in „Wounds“ dann doch ihr ganzes Herz voller Schmerzen offen zeigt, dann ist auch das wesentlich intimer als bei Joplin.
„Blood Red Blues“ ist ein heißes und an keiner Stelle langweiliges oder langweiliges Bluesrockalbum. Und Cee Cee James ist unvergleichlich als Sängerin.Veröffentlicht wird das Album am 17. Juli 2012.