peaceImprovisationen zwischen Blues und Chanson bieten „Peace & Blues“ auf ihrem selbstbetitelten Debüt. Es ist jetzt bei Jamendo erschienen.

Die Demokratisierung von Produktionsprozessen in der Musik führt dazu, dass immer mehr Bands mit selbstproduzierten Werken an die Öffentlichkeit kommen. Im Prinzip ist das gut, denn viele Nischenmusiker können so ihre Aufnahmen im Netz zur Diskussion stellen. Für den Rezensenten ist diese Situation allerdings mit vielen Schmerzen verbunden: Soll man jede Neuerscheinung loben? Oder darf man auch die Neulinge mit der gleichen Elle messen, wie den etablierten Musiker?

„Peace & Blues“ vom gleichnamigen französischen Duo ist so ein Fall. Leicht würde es fallen, ein Fazit zu schreiben: Geht zurück in den Proberaum und übt noch weiter. Und schreibt paar gute Songs. Denn das bei Jamendo veröffentlichte Debüt glänzt vor allem durch eines: durch eine Probenraumatmosphäre, durch klappernde Rhythmen und ziellos auf Gitarre oder Keyboard eingestreute Solos ohne musikalische Ideen. Es macht sich schnell Überdruss breit, gar Langeweile. Das ist nicht wirklich Blues, ist nicht wirklich Chanson. Sondern es ist eine Sammlung unausgearbeiteter Skizzen. Und wenn auch vielerorts die Unfertigkeit des Do-It-Yourself als Charme gefeiert wird: Hier ist das wirklich nicht charmant, sondern einfach fragmentarisch.

Um aber positiv zu schließen: Das Duo hat durchaus Potential. Doch wird noch ne Menge Arbeit notwendig sein, um wirklich ein hörenswertes Album aufzunehmen. Live mag das ganz anders sein. Mit einer richtigen Rhythmusgruppe könnte selbst aus den jetzigen Nummern hörenswerte Musik entstehen. Man kann sie schon ahnen.