deltamoon oilEs sei eine gute Zeit für Blues, soll Walter Trout letztens gesagt haben. Auch Delta Moon blicken in den Songs auf ihrem siebten Album „Black Cat Oil“ genau auf die aktuellen Verhältnisse nicht nur im Süden der USA. Musikalisch bleibt bei dem Quartett alles beim Alten: Blues, Rootsrock und dazu zwei einzigartige Gitarren.

„You ain‘t beat ‚til you say so“ singt Tom Gray im Opener „Down and Dirty“. Und das könnte als Thema über dem ganzen Album stehen. Denn die Protagonisten in den Liederrn von Delta Moon weigern sich einfach aufzugeben. Klar die Zeiten sind hart, der Job ist fort, aus der miesen Kleinstadt kann man nur abhauen und nicht zurückschauen – hier wird man nie Liebe finden und damit auch Heimat. Aber es gibt die Straßen durch die Nacht, die Kneipen wo man sich ohne falsche Verstellung jeglichen Frust aus dem Leib tanzen kann. Und als Hoffnungszeichnen leuchtet ab und zu ein „Neon Jesus“ durch die Nachr und erinnert einen daran, dass man aus seinem Kinderglauben auch Kraft schöpfen könnte.

Wenn man die Lieder auf der aktuellen Scheibe des Quartetts aus Atlanta mit irgendwas vergleichen soll, dann fallen mir zwei Orientierungspunkte ein: Musikalisch geht‘s hier wieder um eine Mixtur zwischen CCR und der Musik von Sonny Landreth. Und noch immer funktioniert die Magie zwischen den beiden so unterschiedlichen Gitarrenstilen der Bandgründer. Aber textlich sind sie mit „Black Cat Oil“ in einer Liga mit The Band und ähnlichen Gründervätern der amerikanischen Rockmusik angelangt. Zu keinem Zeitpunkt wirken die Stücke aufgesetzt oder gewollt. Und immer atmen sie eine derartige Liebe zu den Menschen jenseits der Glitzermeilen. Hier ist Bluesrock zu hören, der zwar so alt klingt wie seit Jahrzehnten gelagtert, der aber in seinen Texten eine zeitlose Aktualität hat, wie man sie viel zu selten zu hören bekommt.

Nach „Black Eye Galaxy“ von Anders Osborne der nächste große Höhepunkt für Menschen, denen Songs wichtiger sind als technische Finessen und musikalische Härte. Großartig!