Längst hat die Blues Company in Deutschland einen schon legendären Status bekommen. Auf dem 1994 erschienen Album Public Relations zeigen sie zwischen Chicago Blues und Zydenco, warum das so ist.

Als Memphis Slim mal in einem Interview die Meinung geäußert hat, der Blues habe eigentlich zwei Heimstätten, das Mississippi-Delta und die DDR, da hat er auch auf die gesellschaftliche Funktion des Bluesers hingewiesen. In Westdeutschland fand er dies nicht wirklich verwirklicht, obwohl doch Bands wie Das dritte Ohr oder die seit 1976 aktive Blues Company aus Osnabrück doch immer wieder mit sozialkritischen Texten auf sich aufmerksam machten.

Vielleicht wollte der Bluesbotschafter ja seinen DDR-Kollegen (und den anwesenden Funktionären) nur ein wenig Honig ums Maul schmieren. Vielleicht wollte er damit auch deutlich machen, dass gerade die westdeutschen Bluesbands gesellschaftlich und von der öffentlichen Wahrnehmung her doch eher ein Nischendasein fristeten.

Dabei hätte es gerade die Blues Company längst verdient gehabt, auch international wesentlich stärker bekannt zu werden. Zunächst als Begleitband für durchreisende US-Musiker gegründet ist die Band um den Sänger und Gitarristen Todor Todorovic längst aus dem Stadium der nur die Klassiker immer wieder neu interpretierenden Bands hin zu einer Gruppe geworden, die ihre eigenen Titel spielen und sich dafür selbstbewusst aus den verschiedensten musikalischen Traditionen bedienen.

So ist das 1994 erschienene Album „Public Relations“ eine musikalische Reise zwischen dem Chicago Blues, dem Soul aus Memphis, Ausflügen in den Funk und gar in die Sümpfe Louisianas mit dem Zydeco. Unterstützt wird das Quartett dabei unter anderem von der Sängerin und Slide-Gitarristin Joanna Connor, Carey Bell an der Harp, Jean-Jaques Kravetz an Hammond und Piano und der Bläsersection von Supercharge.

Hervorzuheben sind von den durchweg äußerst guten Songs das gemeinsam mit Joanna Connor vorgetragene Dance All Nite oder auch The Rhythm of Zydeco.