WP-Rezension-Musik

Gehen wir zurück in die 80er. Gruselige Vorstellung? Nein, es geht nicht um Modern Talking und ähnliche Tanzmucke. Es geht um Rock, verzerrte Gitarren, verrückte Frisuren – es geht (ok, das startete schon in den 70ern) um Glamrock: Show und Gitarren, Lieder für einen versoffenen Tanzabend, wo noch jeder Refrain einen zum Mitsingen reizt. Mitte der 80er machte erstmals eine Band mit dem Namen The Dogs D’Amour in Großbritannien auf sich aufmerksam.

Und wegen ihres exaltierten Auftretens hatten sie bald einen notorischen Ruf und Fans im Untergrund vor allem auch in Skandinavien und Japan.

Chef der Truppe war Sänger und Songschreiber Tyla, der gleichzeitig auch als Maler und Schriftsteller aktiv war. Vorbild für seine Songs dürfte wahrscheinlich Bukowski sein – Lieder über verlorene Tage in Bars, Verlierer am Tresen oder ähnliche Stories.Doch trotz zahlloser Konzerte und etlicher Platten schafften sie es nie wirklich zu großem Erfolg. Ihr drittes und erfolgreichstes Album kam grad mal auf Platz 16 im vereinigten Königreich.

Dog Hits & Bootleg Album vereint Singles der Band aus den Jahren 1988-1990 und das ursprünglich als LP in lediglich 1500er Auflage veröffentlichte „Unauthorised Bootleg“-Album der Gruppe. Das sind Studiosessions, die ein ganzes Stück den Glamour vermissen lassen und gerade deshalb die Lieder intensiver erleben lassen.

Fans von Hanoi Rocks – oder auch von T-Rex sollten sich die Scheibe unbedingt mal anhören. Die CD dürfte mittlerweile ein echtes Sammlerstück sein.