Von Pat Boone über Lynnyrd Skynnyrd bis zu Limp Bizkit: Jacksonville in Florida hat über die Jahrzehnte zahllose erfolgreiche Bands hervorgebracht. Unsere neueste Playlist versammelt ein paar unbekanntere Vertreter aus der dortigen Bluesszene.

 

Eigentlich wollten wir mal eine Radiosendung machen: zwei Stunden nur mit Musik aus Jacksonville. Für Fans von Blues und Bluesrock und vor allem Southern Rock wäre das ein absolutes Highlight geworden: Lynnyrd Skynnyrd, Molly Hatchet, .38 Special,… Leider sind wir bisher noch nicht so weit gekommen, die Sendung wirklich durchzuziehen. Doch die Faszination für diese Stadt bleibt im Hintergrund immer da. Und so will ich hier jetzt ein paar Fundstücke vorstellen:

Natürlich kann man die aktuelle Rockszene von Jacksonville nicht ohne JJ Grey & Mofro abhandeln. Nicht nur in den Staaten sondern auch hierzulande ist der Soul-Rock der Truppe immens beliebt. Gerade auch live sind sie eine Wucht, wie ihr aktuelles Album „Brighter Days“ zeigt. Dennoch haben wir in die Playlist den Titelsong ihres letzten Studioalbums „Georgia Warhorse“ eingebaut. Eher in die klassische Southernrock-Ecke gehören „The Bobaloos“. Out Dancin‘ ist eine schön rockende Aufforderung zum Tanz.

Der 1954 geborene Al Stone kommt eigentlich aus Chicago. Doch in der Blues Hall of Fame wird er als Great Blues Artists and Ambassador to Jacksonville, Fl geführt. Denn irgendwann während einer Tour durch den Süden blieb er im sonnigen Florida hängen. Und hier hat er auch seine aktuelle Band gefunden, mit der er seine Version eines rockigen Soulblues verwirklicht.

The Lefty Blues Band entstand in den 70ern als Garagenband von Teenagern. Schon damals unterschied sie sich von den aktuellen Southern Rock-Bands davon, dass sie auch alten Rock&Roll und Rhythm & Blues als Anregung nutzte. Heute ist die Band noch weiter zurück und spielt Stücke zwischen Americana und klassischem Folkblues. Der Songwirter Henry Westberry wiederum spielt den klassischen Blues und Rockabilly der 50er Jahre, ebenso wie auch Beau Knott & The Burners. Deren „Lonesome Train“ eröffnet eine kleine Reihe mit Zugsongs, die fortgesetzt wird mit dem „Armageddon Express“ des Gitarristen und Songwriters Ben Robinson. Auch Craig Maxim gehört eher in die Songwriterecke, auch wenn er durchaus ein Rocker ist.

Wer mich kennt, muss damit rechnen: Kaum eine Liste kommt ohne swingende Klänge aus. Und so steht am Schluss der kleinen Reise nach Jacksonville Toots Lorraine & The Traffic, die dem Blues das swingende Flair zurückgeben.