Southern Gospel mit dem Groove von New Orleans findet sich auf dem 2008 erschienenen Album „Down In New Orleans“ der Blind Boys of Alabama. Unterstützt wurde die Gospeltruppe dabei unter anderem von Alain Touissant und der Preservation Hall Jazz Band.

Den Scherz von der dienstältesten Boy-Group der Welt sollte man sich klemmen. Aber man kommt nicht umhin voller Staunen zu bemerken, dass die ursprünglich 1939 gegründete Gruppe noch heute immer wieder mit umwerfenden Produktionen traditioneller und aktueller Gospelmusik Aufmerksamkeit erregt. Und Zusammenarbeiten nicht nur mit Solomon Burke sondern auch mit Lou Reed oder Ben Harper ergeben jedes Mal spannende Musik mit unvergleichlichen Gesangsharmonien.

Als „Down In New Orleans“ aufgenommen wurde, sicherten sich die Blind Boys die Mitwirkung solcher musikalischer Institutionen von Alain Touissant, der Preservation Hall Jazz Band aber auch der Hot 8 Brass Band. Und so ist ein Album entstanden, dass jenseits des traditionellen Southern Gospel ganz und gar den Groove von New Orleans atmet. Die Bandbreite der Stücke reicht dabei von traditionellen Gospelnummern wie „Down By The Riverside“ oder „Free At Last“ hin zu Bearbeitungen von Earl Kings „Make a Better World“ und Curtis Mayfields „A Prayer“ oder „Across the Bridge“ des Country-Sängers Jim Reeves. Einige der Lieder (wie etwa „If I Could Help Somebody“ mit Touissant am Piano) wurden zuerst durch die großartige Mahailia Jackson berühmt.

Wenn eine Band 75 Jahre besteht und dabei immer wieder so großartige Platten veröffentlicht, dann kann man entweder von einem Wunder sprechen. Oder ganz im Sinne der Blind Boys „Gott sei Dank“ sagen. Amen dazu!

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