Soloplatten von Schlagzeugern sind oftmals eine nur für Insider interessante Sache. Nicht so bei dem Hamburger Drummer Benny Greb. Sein Album „Brass Band“ ist eine Liebeserklärung an Bands von New Orleans. Und sie groovt wundervoll.
Als geborener Augsburger hatte Greb noch eine Rechnung mit der Blasmusik offen. Und so nahm er sich gemeinsam mit den beiden Bläsern von der NDR-Big Band Reiner Winterschladen (tp) und Sebastian Hoffmann (tb) sowie „Reverend“ Uli Krug von der Mardi Gras BB ein Studio. Aber auch wenn „Brass Band“ durchaus auch eine Polka (auch wenn die in ihrer Rasanz eher an Chatchaturjans Säbeltanz gemahnt und nicht an das Musikantenstadel) und Einflüsse aus Klassik, Pop oder Folklore hat, ist das Album doch von vorn bis hinten am aktuellen Groove der Brass Bands aus New Orleans orientiert: Jazz mit Funk vom feinsten.
Dass dann durchaus auch Hiphop oder ähnliches durch den Blechwolf gedreht werden, ist nur konsequent. Schönster Song des Albums ist „Nodding Hill“ – hier kommt New Orleans in aller seiner Leichtigkeit und Schnodderigkeit und der Lebensfreude am schönsten zum Klingen. Und bei Seat Belt wird die Truppe gar zur Bebop-Band.