folds mindBen Fold hat sein Trio Ben Folds Five wieder zusammengerufen. Ist das eine gute Nachricht nach einigen immer beliebiger gewordenen Soloalben in den letzten Jahren?. Leider kann „The Sound Of The Life Of The Mind“ längst nicht an Alben wie „Forever And Ever Amen“ aus den 90er Jahren anknüpfen.

Ja, das Klavier rockt immer mal wieder wie früher. Und der verzerrte Bass erinnert an Zeiten, wo Ben Folds Five programmatisch auf jegliche Verwendung von E-Gitarren verzichteten. Auch die schwelgerischen Chöre, die immer wieder den Rock nach vorn treiben oder in träumerische Pausen geleiten, sind wie früher. Nur irgendwas fehlt dann doch. Die Wut der jungen Punk am Piano beispielsweise. Und sein erfrischend zynischer Blick auf die Gegenwart. Dafür sind auf „The Sound Of The Life Of The Mind“ zu viele Balladen, die Folds inzwischen nach Schema F aus dem Ärmel schütteln kann und die an einem vorbei rauschen, weil sie einfach nicht mehr die anrührenden Geschichten erzählen können.

Aber zum Glück gibt es hier Lieder wie „Michael Praytor, Five Years Later“ oder den aus der Zusammenarbeit mit Nick Hornby übrig gebliebenen Titelsong, die einen voll und ganz mit dem Album versöhnen können: Hier stimmen die Geschichten, hier ist wieder der Mann am Klavier zu hören, den man vor Jahren schon als legitimen Nachfolger von Elton John und anderen in die Jahre gekommenen Pianorockern bezeichnet hat. Nein, das mag nicht das Album des Jahres sein, ganz sicher nicht. Aber es macht Hoffnung, dass Ben Folds sich auch in den nächsten Jahren wieder auf seine eigentlichen Stärken als Pianist und Songwriter der Extraklasse besinnen könnte. Und das ist wirklich eine gute Nachricht. Und zwei ganz große Songs sind ja auch kein ganz schlechter Schnitt für ein Album heutzutage…

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