Als One Man Band hat Andy Twyman in seiner britischen Heimat in den letzten Monaten einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Seine Mixtur aus klassischem Blues und heftigem Rock kann man auf seinem aktuellen Album „Blues You Haven‘t Heard Before“ kennenlernen.
Um Essen, Trinken, Drogen und ähnliches ging es beim Blues schon immer. Hier allerdings spielen nicht die Gerichte der Südstaaten eine Rolle, sondern Instrant-Nudeln. Oder auch Kokain, das heute bei den hippen Clubbesuchern angesagt ist und nicht der gute alte Joint oder gar der schwarzgebrannte Schnaps: Andy Twymans Lieder sind klassischer Blues durch und durch. Seine Geschichten aber spielen in den Pubs und Kneipen von London und Umgebung. Und genau das macht sie zu etwas Bemerkenswertem: Er singt davon, gerne Captain Kirk von der Enterprise zu sein, von Frauen, die sich immer für zu fett halten oder auch von politischen Themen wie der Informationsfreiheit.
Dazu stampfen in guter alter One-Man-Band-Tradition die Rhythmen, seine Gitarre klingt wahlweise stoisch wie bei John Lee Hooker oder groovt wie bei Bo Diddley. Und in der Deftigkeit kann man verstehen, wieso manche sich auch an Songs von The Clash erinnert fühlen: Das ist heftiger Kneipenblues, der keine Gefangenen macht. Unbedingt mal reinhören!