Improvisationen zwischen World und Jazz finden sich auf dem Album l’odore della Terra von Andre Arcidiacono. Getragen wird das bei Jamendo veröffentlichte Werk von atmosphärischen Flötenklängen.
Man denkt an sommerliches Wetter draußen im Grünen. Wahrscheinlich befinden wir uns in Italien. Auf jeden Fall im Süden. Zeit etwa kurz nach dem Sonnenaufgang. Noch sind die Vögel nicht vor der Hitze geflohen. Flötenmelodien bauen sich auf, werden von Gitarre und Percussion aufgenommen. Ab und zu fallen noch andere Instrumente wie eine Harmonika oder ein Saxophon ein. Und immer wieder Naturklänge, Vogelgesänge, summende Insekten,…
Ein wenig fühlt man sich bei L’odore della Terra an die Musik von Al Di Meolas New World Sinfonia erinnert – diese mäandernden Klangreisen durch Natur und Musikkultur, die einen unwillkürlich auf Gedankenreisen schicken. Natürlich hat das Album nicht die bekannten und immer wieder umwerfend virtuosen Großkünstler. Doch ist L’odore della Terra ein sehr schönes Beispiel dafür, wie man mit der beim Jazz gefundenen Freiheit sich auf weltmusikalischem Terrain ganz neue Klanghorizonte erspielen kann.
Ein wenig mehr kompositorische Geschlossenheit möchte man sich hier und da wünschen, wenn die Brüche in den Improvisationslinien deutlich werden. Doch insgesamt ist das Album unbedingt hörenswert.