Ein Mann, seine Gitarre, die Bluesharp auf dem Rack um den Hals – das neue Album von Songwriter Al Lerman weckt Erinnerungen an das Folkrevival in den 60er Jahren.

Mit seiner Band Fathead hat Al Lerman in seiner kanadischen Heimat schon eine Menge Preise abgeräumt. Und auch für sein Spiel auf Bluesharp und Saxophon wurde er schon oft nominiert. Und mit seinem 2012 erschienenen Soloalbum „Crowe River Blues“ hat er unter Studiobedingungen ausprobiert, wie seine akustischen Solonummern in einem fetteren Sound funktionieren können.

„Live At The Acoustic Grill“ ist für ihn aber eine Rückkehr in die Zeit, als er als Jugendlicher in den 60er Jahren den Blues erstmals hörte im Riverboat Coffeehouse in Toronto: Lerman spiellt ein paar eigene Songs, ein paar Sachen aus dem Repertoire von Fathead – aber vor allem Bluesklassiker wie „It Hurts Me Too“, „Cocaine“ oder „Nobody Loves You When You‘re Down And Out“. Ohne Overdubs oder sonstige technische Hilfsmittel ist das ein Album, welches den Hörer mitten hinein in das Publikum der Kneipe in Picton (Ontario), dessen Chef Lerman zu dem Album überredet hatte. Und Lerman ist mit seinem unaufgeregten und voller Soul gespielten Musik der richtige Entertainer für alle Freunde des akustischen Blues und Folk. Ein kleines Glanzstück unter den Livealbem des Jahres 2013.