lerman croweMit seiner Band Fathead hat der kanadische Multiinstrumentalist Al Lerman schon zweimal den Juno Award gewonnen. Und für sein Spiel auf der Bluesharp hat er schon einige Nominierungen für den Maple Blues Award bekommen. Mit „Crowe River Blues“ hat er jetzt sein Solodebüt veröffentlicht, das Songs enthält, die im Rahmen seiner akustischen Soloauftritte entstanden sind.

Auf die Idee muss man erst mal kommen: Ich hab den Blues dermaßen, ich könnte glatt einen Country-Song schreiben. Al Lerman ist, das merkt man immer wieder, ein guter Songwriter mit einem ins Ohr springenden Humor. Insgesamt zehn der 13 Songs auf „Crowe River Blues“ stammen aus seiner Feder. Und zwischen klassischen Bluesklängen, ein wenig Country und Rhythm & Blues findet er für sie eine Spannbreite musikalischer Stile, die keine Langeweile aufkommen lässt. Und manchmal – siehe den erwähnten Titel – kann man sich das Lachen kaum verkneifen.

Auch wenn Lerman in „Chugging The Blues“ mit sich selbst eine Mundharmonika-Gruppe bildet, bleibt ein fröhliches Grinsen nicht aus. „Chugging The Blues“ ist so ein Kabinettstück, wo Lerman zeigt, dass er die Bluesharp in allen möglichen Tonlagen spielen kann. Großartig auch, wie er aus „Jambalaya“ ein „Harmonica Gumbo“ anrichtet.

Überhaupt ist „Crowe River Blues“ davon geprägt, dass Al Lerman ziemlich viel alleine machen wollte: Neben der Bluesharp hat er auch sämtliche Gitarren und Saxophon selbst eingespielt. Ok, für Schlagzeug, Bass und Keyboards hat er mit Alec Fraser, Lance Anderson und Bucky Berger doch noch einige Musiker eingeladen. Dennoch macht das Album eher den Eindruck einer One-Man-Show: Auch wenn die Songs selbst gut sind, so richtig mag bei mir der Funke bei manchen Stücken nicht überspringen. Zu statisch kommen einige der Lieder auf Grund der künstlichen Produktionsbedingungen bei mir an. Es geht einfach nichts über ein wirklich unter live-Bedingungen eingespieltes Album gerade im Blues. Aber das ist meine persönliche Meinung.