ak_photo05Sie hat eine Stimme irgendwo zwischen Sade, Mirjam Makeba und Marla Glen. Und musikalisch pendelt die in Paris geborene Aida Khann zwischen RnB, Soul, Jazz und Afrobeat.

Die Fakten sind spärlich, die die in Paris geborene Sängerin Aida Khann im Netz von sich preis gibt: Ihre Vorfahren stammen aus Mali. Das Singen hat sie sich selbst beigebracht. Und ihr Debüt feierte sie gleich beim renommierten l’Orchestre National de Jazz. Und seither war sie mit Peter Gabriel und Youssou N’Dour auf Welttournee, stand mit Joe Zawinul und der afrikanischen Schlagzeuglegende Tony Allen im Studio und wirkte als Sängerin bei der hochgelobten CD Celebrating Jimi Hendrix des französisch-vietnamesischen Gitarristen Nguyen Le mit.

Die Vielseitigkeit der Zusammenarbeiten ist auch ein Ausdruck für ihre stimmliche Vielseitigkeit. Sie kann ebenso souverän französisch-zeitgenössischen RnB singen wie lässigen Groove-Jazz, Afrobeat ebenso wie sanften Funk.

Jetzt hat sie drei ihrer Soloalben bei Jamendo veröffentlicht, die in ihrer Qualität aus dem dortigen Angebot meilenweit herausstechen.

Da ist einerseits Soul Woman, ein Album zwischen RnB und funkigem Soulpop, das voller französischem Charme steckt.

Highlight der Alben ist aber auf jeden Fall Afrikhann Jazz. Hier vermischt Khann Afrobeat und Groove-Jazz und misst mit ihrer Stimme Regionen aus, die wahlweise an Sade und Marla Glen oder an Nordafrika erinnern. Das ganze Album strahlt eine relaxte Souveränität aus, die für mich beim ersten Hören schlicht atemberaubend war. Doch auch beim wiederholten Durchlauf verlieren die 13 Stücke nichts von ihrer Wirkung. Warum solche Stücke nicht längst im Radio laufen, ist mir ein Rätsel.

„live au reservoir“ bringt einen Konzertmitschnitt aus dem Jahr 2005, eines der ersten Konzerte mit ihrer Band. Dieses Album könnte man am ehesten noch in die Jazz-Ecke schieben. Gegenüber den anderen beiden Veröffentlichungen fallen hier Unsicherheiten auf, doch um die Entwicklung einer außergewöhnlichen Sängerin zu studieren, sollte man auch dieser Scheibe zumindest ein Ohr leihen.