Cover

Irgendwelche Spezialisten haben sicherlich Aufstellungen darüber, wie viele Künstler in ihrem Leben schon Songs von Bob Dylan gespielt haben. A Nod To Bob 2 versammelt Musiker und Bands aus dem Folk- und Amerikanasektor, die neue und auch alte Lieder des Meisters interpretieren.

Platten zum Geburtstag zu verschenken, ist eigentlich meist eine gute Sache. Besonders wenn es sich um so nicht zu bekommende Mischungen handelt. Dachte sich wahrscheinlich auch das Label Red House Records. Noch dazu, wo das vor zehn Jahren veröffentlichte Album "A Nod To Bob" die meist verkaufte Platte der Firma überhaupt wurde.

Jetzt also Folge 2. Und die ist eigentlich auch ganz gelungen. Wenn nicht die Songauswahl an manchen Stellen dem Rezensenten die verzweifelte Frage durchs Hirn jagd: Warum denn noch eine Coverversion genau dieses Liedes (Just Like A Woman, House of the Rising Sun, Mama Let Me Lay It on You)? Hat der Meister denn nicht genügend andere großartige Stücke geschrieben seit Beginn der 60er Jahre? (Okay: musikalisch gefällt mir Hot Tunas Fassung von Dylans Klau eines Blues namens Mama Let Me Lay It On You ziemlich gut – viel zu selten kann man heutzutage noch eine klagende Bluesgeige hören).

Die Platte hat aber durchaus auch unerwartete Cover etwa von Stücken des so unerhofft in unser Leben getretenen Albums "Time Out of Mind" ("Dirt Road Blues" wird in der Version von Pieta Brown gleich noch düsterer…) oder von Desire ("Mozambique" klingt bei Peter Ostrushko wie eine Klassenfahrt nach Afrika – insgesamt die am individuellsten umgesetzte Version der ganzen Platte.)

Als Geburtstagsgeschenk ist A Nod To Bob auch für Dylan-Fans oder solche die es noch werden sollen zu empfehlen. Und für Freunde der amerikanischen Folk- und Songwriterszene, die sich hier ein Stelldichein gibt.