Am 1. April zeigt die „Wirkstatt“ (Gützkower Str. 83, Greifswald) im Rahmen des 2. Greifswalder Literaturfrühlings Frank Beyers 1974 entstandenen Film „Jakob der Lügner“ nach dem Buch von Jurek Becker. Dieser Film mit Vlastimil Brodsky, Armin Müller-Stahl, Erwin Geschonneck und Henry Hübchen war der einzige DEFA-Film, der jemals für einen Oscar nominiert worden war. 

Filmabend IM RAHMEN DES „GREIFSWALDER LITERATURFRÜHLINGS“

1944 – ein osteuropäisches jüdisches Ghetto. Jakob Heym wird wegen Überschreitung der Ausgangssperre von einem Posten zum Gestapo-Revier geschickt. Er kommt mit dem Leben davon und hört dort zufällig eine Radiomitteilung vom Vormarsch der Roten Armee. Um seinen Leidensgefährten Hoffnung zu machen, will er diese Nachricht an sie weitergeben, befürchtet aber, dass man ihn wegen seiner „Verbindung“ zur Gestapo für einen Spitzel halten würde. So erfindet er eine Notlüge und gibt vor, ein Radio versteckt zu haben. Im Ghetto schöpft man neue Hoffnung. Es gibt keine Selbstmorde mehr. Fortan wünscht man ständig neue Nachrichten von Jakob zu hören. Ein kleines Mädchen entdeckt kurz vor der Deportation, dass er gar kein Radio besitzt, aber seine Lüge und die Hoffnung erweisen sich stärker als die Realität.

Das Szenarium zum Film lag bereits 1965 bei der DEFA vor. Regisseur Frank Beyer plante deren Verfilmung. Durch seine Maßregelung für „Spur der Steine“ durfte er aber über viele Jahre keine weiteren Filme drehen. Autor Jurek Becker arbeitete das Szenarium in einen Roman um. 1974 konnte der Stoff dann endlich in Co-Produktion mit dem Fernsehen der DDR realisiert werden. Für die Hauptrolle war zunächst Heinz Rühmann vorgesehen, da das ZDF sich an der Produktion beteiligen wollte. Dieser hatte auch schon zugesagt, jedoch stoppte Erich Honecker das Vorhaben. So griff Regisseur Frank Beyer auf den tschechischen Schauspieler Vlastimil Brodsky zurück, den er aus früheren Jahren kannte. In weiteren Rollen wurden so hervorragende Künstler wie Erwin Geschonneck, Armin Mueller-Stahl und Henry Hübchen besetzt.

„Jakob der Lügner“ (DEFA/DFF 1974)

  • 1. April, 20 Uhr
  • Gützkower Str. 83
  • Eintritt frei