titelseite nummer4Es ist mal wieder einer jener Montage, wo ich in meiner Lieblingskneipe Musik auflege. Normalerweise spiele ich da funkige Klänge, Latin oder  auch alten und neuen Swing. Und wenn das Publikum besonders ignorant ist, werde ich populistisch und lege eine Mixtur der 60er Jahre auf. Meine Bluessammlung bleibt normalerweise zu Hause. Denn sobald Blues erklingt, verziehen sich meist die Gesichter. Aber diesmal war es anders. Gleich vier Leute kamen unabhängig voneinander und wünschten sich Blues. Und zwar nicht nur John Lee Hooker sondern auch Seasick Steve oder Buddy Guy. Scheinbar gibt es selbst in Greifswald noch Interesse an dieser Musik.

 

Dass weltweit sich die Fans, Musiker und Medien organisieren, um einen weltweiten Tag der Bluesmusik auszurufen, darüber haben wir hier schon berichtet. Jetzt veröffentlichen wir ein Statement von Johnny Childs, über die nächsten Schritte hin zum ersten International Blues Music Day. Wenn man in einem Magazin über Blues schreibt, dann sind nicht nur die biografischen Texte wichtig. Für mich sind es vor allem auch  Beiträge, die diese Musik in einen weiteren Kontext stellen, an denen ich meine Freude habe. Etwa die Frage: Wie sexistisch ist eigentlich Blues. Darauf hat der nordirische Theologe und Blues-Enthusiast Gary Burnett eine Antwort gesucht.

Im Feuilleton gibt es in diesem Monat zwei neue Rubriken zu vermelden: Einerseits werden wir in Zukunft in loser Folge klassische Texte, ob Prosa oder Essays, Gedichte oder journalistische Arbeiten als „Reminiszenzen“ wiederveröffentlichen. Und im „Planschbecken“ geben wir jungen Autoren die Möglichkeit, eigene (unveröffentlichte) Arbeiten vorzustellen. Den Anfang machen wir hier mit einer Erzählung und ein paar Gedichten von Johann Eile.

Wir freuen uns, dass wir mit Michael Gratz einen der Lyrikexperten Deutschlands als Autor gewinnen konnten. In seinem Beitrag geht es um den Dichter Ossip Mandelstam und darum, wie Lyrik einem Leser den Blick auf die Welt verändern kann.

Da unser Feuilleton-Chef beruflich auf der Leipziger Buchmesse beschäftigt war, müssen wir die Fortsetzung seiner Serie über das Gesamtwerk von David Foster Wallace auf den nächsten Monat verschieben. Auch im Mai soll dann die Buchmesse ein Thema im Feuilleton sein.

Hier das Inhaltsverzeichnis für die vierte Ausgabe unseres pdf-Magazins, das am Donnerstag (19. April) an die registrierten Leser unserer Seite kostenlos verschickt wird:

Musik
Johnny Childs über den International Blues Music Day                            

Sexismus und Blues                    
Blues-Festivals Eutin & Rügen    

Otis Taylor                            

Dr. John                           
Jerry „Boogie McCain“     

Album des Monats: Janiva Magness            


Literatur

Grass: Manchmal ist es besser, einfach die Schnauze zu halten                   

Dr. Michael Gratz: Mandelstamstraße       

Karl Kraus: Heine und die Folgen (1910)     

Johann Eile: Flash Fiction und Gedichte       

Buch des Monats: Jürgen Landt: „alles ist noch zu begreifen“