WP-Rezension-MusikMan hat ihm manchmal vorgeworfen, er würde lediglich die Beatles dem Dualen System zuführen und als eigene Werke verkaufen. Doch der walisische Sänger und Multiinstrumentalist Karl Wallinger vollbrachte viel eher eine Synthese aus den Beatles, Beach Boys, ein wenig Motown, Prince und der Betroffenheit eines Liedermachers. Dabei wird die soziale Betroffenheit zum Glück niemals wirklich aufdringlich, so dass World Party nicht zu den nervigen Bands mit Messias-Touch zu rechnen sind.

Als Ergebnis solcher Synthese erschienen Pop-Alben wie das 1993 veröffentlichte dritte Werk „Bang!“ seiner Gruppe World Party: lockere und sonnige Melodien, berückende Harmonien, tanzbare Rhythmen – und doch jede Menge Botschaft in den Songs.

Da kann kann „Give It All Away“ schon fast die Eindringlichkeit von U2 entwickeln – wenn da nicht gleichzeitig die funkigen Rhythmen und die an Prince gemahnenden Gitarren-Exzesse wären.

Man hört dem Album zugleich an, dass Wallinger vor World Party für etliche Jahre Mitglied der großartigen Waterboys war und an Alben wie A Pagan Place und This Is The Sea mitwirkte. Der dezente Folk-Anstrich trägt etwa lieder wie Sooner or Later – ohne aber den Bombast von den Waterboys zu wiederholen.

Also: Wer ein gutes Album für den Sommer sucht, sollte World Party eine Hörchance einräumen.