Seit etlichen Jahren gibt es in Greifswald die „Greifbar“-Gottesdienste. Mittlerweile sind es um die 100 Menschen, die bei diesem missionarisch ausgerechneten Projekt mitarbeiten. Jetzt haben sie bei der Kirchenleitung beantragt, als eigene Gemeinde anerkannt zu werden.
Vier der Greifswalder Kirchgemeinden haben dagegen eindeutig Stellung bezogen.
Auf der Frühjahrstagung der Synode der pommerschen Kirche war lange nicht klar, ob man darüber überhaupt verhandeln sollte. Doch ist nicht der Antrag von Greifbar sondern überhaupt der Fakt zur Gründung sogenannter Personalgemeinden durchaus etwas, womit sich das Kirchenparlament beschäftigen muss. Denn – so meint es zumindest Pfarrer Michael Mahlburg – es gibt in der Kirchenordnung zu einem solchen Ansinnen gar keine ordentliche gesetzliche Grundlage. Das sehen Bischof und Konsistorium zwar anders. Doch gab es am Sonntag einen ziemlich eindeutigen Beschluss der Synode. Darin wird einerseits festgelegt, dass die rechtlichen Grundlagen für die Gründung neuer Gemeindeformen auf der Tagung im Herbst geprüft werden sollen. Und es gibt die Bitte an die Kirchenleitung, bis zu diesem Zeitpunkt keine Entscheidung über Greifbar zu treffen.
Für die Greifbar-„Gemeinde“ ist das allerdings nicht wirklich schlimm. Denn eigentlich fühlten sie sich zu dem Antrag mehr oder weniger genötigt. Bislang galten die Gottesdienste als Projekt des Kirchenkreises Greifswald. Der will das aber offenbar nicht auf Dauer weiterführen. An den Finanzen kann das nicht liegen. Denn die werden zum größten Teil durch Spenden abgedeckt. Viel größer sind aber die Vorbehalte bei Pfarrern und Gemeinden in der Region gegen das Projekt als solches. In den vergangenen Jahren waren ungeschickte Äußerungen etwa von Professor Herbst in der Presse veröffentlicht worden und hatten zu noch immer andauernder Verärgerung geführt.