Gut sortiert ist das Festival-Gelände: Neben den Veranstaltungszelten und der Open-Air-Bühne kann man je nach Musikgeschmack die Schritte nach Little Dublin lenken: Guiness, Whiskey und irische Musik sind Garant für eine feuchtfröhliche Party. Und wenn man durch die Bourbon Street in die NOLA-Ecke geht, bekommt man entsprechend Südstaatenküche, Cajun-Musik auf der Front-Porch, Blues und Voodoo. Und natürlich findet sich hier auch noch das Spiegel-Zelt, neben der „Alten Mühle“ einer der kleinsten und exklusivsten Spielorte des Festivals. Mehr als 250 Leute scheinen hier nicht reinzupassen. Und wer zu spät kommt, hat eben Pech und muss draußen bleiben. Was aber nichts macht, weil man draußen dann mit anderen Besuchern ins Gespräch kommen kann. Wie dem Mann, der stolz davon berichtet, seit 38 Jahren beim Festival dabei ist und einem noch diverse Musiker ans Herz legt, die man unbedingt hören sollte.

Was ist eigentlich Folk? – Vier Stationen auf dem Tönder Festival 2013

1. Matt Gordon & Leonard Podolak

Im Spiegelzelt an dem Nachmittag eine Lehrstunde, wie man ganz traditionellen Folk auf unterhaltsamste Weise präsentieren kann: Das Duo Matt Gordon & Leonard Podolak spielt nicht einfach die Old Timey-Stringband-Musik zwischen Bluegrass und Blues mit Banjo und Fiddle. Die Ansagen geraten zu kleinen Exkursen in die Geschichte oder auch zu Anekdoten vom Leben on the road. Und wer ein Schlagzeug vermissen sollte: Den Rhythmus liefern die beiden mit Steptanzeinlagen gleich mit. Großartig etwa, wenn ein Trainsong auf der Bluesharp schließlich übergeht in ein Drumsolo für zwei Tänzer. Hier holten sich die beiden noch eine Musikerin der Red Stick Ramblers auf die Bühne. Eine Stunde ganz traditionelle Musik – absolut nicht langweilig.