Als Teenager feierte sie ihr Debüt im Country-Radio. Später sang sie christliche Lieder. In der Zwischenzeit traf Wanda Jackson auf Elvis und wurde zur noch heute gefeierten „Queen of Rockabilly“. Die besten Aufnahmen dieser Zeit entstanden für Capitol. Und 29 Nummern von ihren damaligen Singles sind jetzt für ein Album zusammengefasst worden.
 

Selbst mit fast 80 Jahren rockt Wanda Jacksonn immer noch. Auch wenn manche Kritiker das von Jack White produzierte Album zu fern von ihrer eigentlichen Kernkompetenz halten: Der Produzent hat diese große Dame des Rockabilly endlich wieder einer jüngeren Generation von Rockern in Erinnerung gerufen.

Warum sie zeitweilig als einzige weibliche Konkurrenz für den jungen Elvis angesehen wurde, kann man auf der Sammlung von A und B-Seiten von Capitol-Singles nachvollziehen. Da finden sich einerseits wilde Tanzflächenfeger, die auch 2013 noch keinerlei Staub angesetzt haben und die allen heutigen Rockabillies als Blaupause gelten können. Da sind Nummernn von Elvis ebenso zu finden wie Stücke, die von The Cadillacs gesungen wurden, Jazz-Stücke ebenso wie klassischer Rhythm & Blues. Und all das hat sie auf ihre Art in heftigsten Rock & Roll mit jeder Menge Country-Sentiment verwandelt. Besonders zum Tragen kommt der Country bei den auf den B-Seiten zu findenen Balladen wie der Hillbilly-Tragödie „No Wedding Bells For Joe“. Es ist wirklich spannend, wie damals für Singles derartig verschiedene Songs kombiniert wurden: „Riot In Cell Block No. 9“ wurde gepart mit einem Heuler wie „Little Charm Bracelet“, „Fujiyama Mama“ mit „(Every Time They Play) Our Song“. Schon 1956 waren sich die PR-Leute bei Capitol unsicher, wie man diese Powerfrau und ihre Musik verkaufen sollte. Einen Rocker wie den als Opener auf dieser Sammlung zu findenden Song „I Gotta Know“ kündigten sie an als „Jumping rock-n-waltz noverlty“. Und der macht heute noch gewaltigen Spaß. Auch wenn man dazu statt Walzer lieber Rock & Roll tanzen mag.