Wenn man als Band ohne Plattenvertrag unterwegs ist, dann ist es oft schwer, an Geld für eine Videoproduktion zu kommen. Doch auch etablierte Acts greifen oft auf freie Streifen zurück, um ihre Clips zu erstellen. Ein paar Beispiele wollen wir hier vorstellen.
Der Club des Belugas reizt mit seinen Bearbeitungen alter Swingstücke richtig dazu: Warum sollte man nicht für ein Video des Projektes auf alte Filmszenen zurück greifen? Der VDJ Docterry hat bei seinen Streifen für Titel wie "Second Sight" konsequent Ausschnitte aus Filmen mit Fred Astaire oder anderen Tänzern montiert und sie so dem aktuellen und gleichzeitig nostalgischen Sound der Stücke angepasst.
Das man dies noch weiter treiben kann, macht Mr Juan von den französischen Juanitos deutlich. Für seine Videos zu den Stücken der Band bedient er sich bei frei erhältlichen und von keiner Lizenz mehr geschützten Aufnahmen, die bei archive.org zu finden sind. Die Montagen zu dem Garagen-Soul-Boogaloo der Band haben dann gleich das passende Image etwa von 50er Jahre Trash-Filmen. Oder sie bekommen Tanzszenen verpasst, die an die berühmten Vorspann-Tänze alter James-Bond-Filme erinnern. Oder aber sie versetzen die Rhythmen ins ferne Afrika samt King Kong, Dinosauriern und weißen Göttinnen.
Ähnlich gingen auch The Metry Wrecks vor. Für ihren Titel South Rampart Bounce, eine nette Jazz-Fusion-Nummer, wählten sie Ausschnitte aus Soundies der 40er und 50er Jahre. Allerdings entsteht hier durch die Kontraste zwischen Bild und Ton ein ganz eigenständiges Video, was nicht versucht, eine Einheitlichkeit vorzutäuschen.