Ein reines Blues-Instrumentalalbum? So etwas kann eigentlich nur gut gehen, wenn da ein wirklich großer Meister am Werke ist. Und Tinsley Ellis zählt nicht umsonst seit den 80er Jahren zu den wichtigsten elektrischen Bluesgitarristen. Auf „Get It“ finden sich acht seiner eigenen Kompositionen neben zwei Covern, Bo Diddley‘s „Detour“ und Texas Cannonball’s „Freddy’s Midnight Dream”.
Vom Bluesrock über Rock & Roll bis hin zu spanisch anmutenden Klangimpressionen geht das Spektrum dieses unterhaltsamen Albums, das nicht nur Gitarristen ein ums andere Mal ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte. Und nur ganz selten einmal verliert sich die Band, zu der neben Ellis noch Kevin McKendree (keyboards), Schlagzeuger Lynn Williams und bei fünf Stücken noch Ted Pecchio am Bass gehören in Belanglosigkeiten. Wer sich zuweilen an den Sound von Booker T & MGs oder aber an britische Instrumentaltruppen der 60er erinnert fühlt, dürfte nicht ganz falsch liegen. Wer endlose Saitenhexereien im Höchstgeschwindigkeitsbereich erwartet, erlebt bei „Get It“ wohl eher eine Enttäuschung. Und wem beim letzten Stück „Catalunya“ nicht das Herz aufgeht, der dürfte völlig gefüllos sein. (Heartfixer Music)