Ein Mann, seine Gitarre, seine Stimme und leichtes rhythmisches Fußtippen: Mit seinem neuen Album „So Low“ hat sich der kanadische Musiker Tim Williams ganz auf das Wesentliche besonnen: auf akustische Bluesgeschichten aus seiner Feder und paar Klassiker von Mose Allison, Big Bill Broonzy und Blind Boy Fuller.
Diesem Album wohnt eine melancholische Leichtigkeit inne. Auch wenn Williams über verloren gegangenes Geld oder die brennende Leidenschaft der Liebe singt, ist das von einer Eleganz und Zurückhaltung geprägt, die man leicht als Gefühllosigkeit missdeuten könnte. Dabei ist es einfach nur so, dass Williams einfach kein Musiker ist, der jeden Gefühlsausbruch sofort in marktschreierische Begleitung und operettenhafte Gesangseinlagen übersetzen will. Er ist Purist. Seine Blues sind tief verwurzelt im Mississippidelta und der ragtime-geprägten Regionen der amerikanischen Ostküste.
Wer ganz traditionell gespielten akustischen Blues mag, kann bei „So Low“ nichts falsch machen.