Manche reden von musikalischer Neuerfindung einer Band. Andere werfen den New Yorker Yeah Yeah Yeah’s vor, auf den Electro-Zug aufzuspringen.
„Off off off with your Head / Dance dance dance ‚til you ‚re dead“ – wer dazu nicht tanzt, ist schon tot! Das meinte ein wohlmeindender Rezensent im Internet. Sicher ist, dass „Heads will roll“ vom aktuellen Album „It’s Blitz!“ von den Yeah Yeah Yeah’s eine der besten Dancenummern des Jahres ist.
Doch so einhellig ist die Zustimmung zu dem Album der New Yorker nicht. Denn hier hat eine Band eine radikale Neuausrichtung vollzogen, die gerade die beinharten Fans der gitarrenorientierten Indie-Rock-Szene nicht nachvollziehen wollen. Angeführt von der gebrochenen Stimme von Sängerin Karen O zelebrieren die YYYs auf It’s Blitz einen fast durchweg tanzbaren Dance-Pop, bei dem die harten Gitarren zumeist von Synthieklängen und ähnlichen elektronischen Spielereien abgelöst wurden. Das Ergebnis ist eine groovende Melange aller möglichen Einflüsse: vom Pathos U2’s bis hin zum Hardrock der 70er, vom Electropop der Neuzeit bis hin zu Anklängen an keltische Folklore. Gerade in den langsameren Stücken ist die Verletzlichkeit und Offenheit von Karen O von fast nicht mehr zu ertragender Intensität.
Nun mag die Rockfraktion zu Recht empört sein über das Schielen in Richtung Tanzfläche. Doch können sich die YYYs auf illustre Vorbilder berufen. Ich sage nur: The Talking Heads! Insgesamt ist hier eines der bemerkenswertesten Alben des Jahres vorgelegt worden.