The White StripesJack und Meg White haben am 2. Februar 2011 die Auflösung ihrer Band The White Stripes bekannt gegeben. Damit endet die Geschichte einer der Bands, die es in den letzten Jahren geschafft hatten, den Blues auch jungen Hörern nahe zu bringen.

Wenn man nach den wichtigsten Bands an der Grenze zwischen dem 20. und 21. Jahrhundert fragt, dann dürften The White Stripes gerade bei den Fans von Blues und Rock immer am Anfang genannt werden. Denn auch wenn Jack und Meg White immer als bewusst künstlerisch gestyltes Projekt in Rot, Weiß und Schwarz auftraten: Ihre musikalischen Wurzeln begannen weit vor dem, was Popmusik heißt. Kaum jemand sonst konnte Songs von Son House vor Jugendlichen im Konzert spielen, und damit Begeisterung hervorrufen in den letzten Jahren. Und auch das Erbe von Bands wie Led Zeppelin fand sich bei ihnen in guten Händen.

Vor allem solle das Werk der Band in all seiner Schönheit und Besonderheit erhalten bleiben, schreiben die Musiker auf ihrer Homepage. Sie dankten ihren Fans für die Unterstützung. „The White Stripes gehören nicht länger Meg und Jack. The White Stripes gehören nun euch“, hieß es. Das Duo wird keine neuen Stücke aufnehmen oder live auftreten. Dafür können sich Fans noch auf bislang unveröffentlichte Mitschnitte von Konzerten oder aus dem Studio freuen.

Seit geraumer Zeit hatte es wiederholt Spekulationen um eine Trennung der Musiker gegeben. Sänger und Gitarrist Jack White ist auch Teil der Bands The Raconteurs und The Dead Weather. 2008 hatte er mit Alicia Keys das Titellied „Another Way to Die“ zum James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“ gesungen. Außerdem hat er das Debüt-Album seiner Ehefrau, des Topmodels Karen Elson, produziert. Das Paar hatte sich beim Dreh des White-Stripes-Videos „Blue Orchid“ kennengelernt.

Daneben hat Jack White sich als Produzent und Chef seines eigenen Plattenlabels einen Namen gemacht. Und jetzt wartet eigentlich jeder darauf, dass die Rolling Stones sein Angebot wahrnehmen, mit ihnen ein richtig dreckiges Blues-Album aufzunehmen. Den Stones könnte das zum Ende ihrer langen Karriere endlich mal wieder einen Schub hin zu ihren Wurzeln und weg vom aufgesetzten und hohl geworden Rockstar-Image geben. Aber bis dahin kann man endlich mal wieder all die großen Songs der White Stripes hören, die noch nicht durch besoffene Fußballfans vereinnahmt wurden.