Seine Anfänge hatte das Label Minaret mit Country in Nashville. Später allerdings wurde es von seinen Besitzern nach Florida verlagert und veröffentlichte Southen Soul jenseits von Memphis und Muscle Shoals. Das Doppelalbum „The South Side of Soul Street“ vereinigt Singles von solch vergessenen Künstlern wie Big John Hamilton, Leroy Lloyd And The Dukes oder Willie Gable.
Florida gehört für die meisten Hörer nicht unbedingt zu den Hochburgen des klassischen Soul. Doch wie man bei Minaret Records hören kann, wurden auch dort Musiker wie Ray Charles, Otis Redding, Aretha Franklin oder Carla Thomas verehrt. Nur dass Musiker wie Big John Hamilton niemals den Sprung über die Heimatregion geschafft haben und damit heute bestenfalls als Fußnoten der Soulgeschichte Erwähnung finden. Dass diese Fußnoten aber für Fans spannender sind, als zum 2000. Mal über die big names zu lesen, ist ebenso klar. Das dürfte der Grund sein, weshalb Omnivore Records sich dem Label gewidmet und 20 Singles mit A&B-Seiten auf zwei CDs gepackt hat. Manche nennen die auf Wiederveröffentlichungen spezialisierte Firma gar „the Smithonian of record lables“ wegen der Forschungs- und Veröffentlichungsarbeit im Dienste kleinster Lables der Geschichte. Ähnlich wie Seelenverwandte bei Tramp Records in Deutschland geht es um die Erhaltung von Musik, die schon damals eigentlich zu gut war, um lediglich in Kleinstauflagen in regionalen Fankreisen Verbreitung zu finden. Eine eindeutige Empfehlung für Freunde klassischer Soulsounds und swingendem Rhythm & Blues!