shapeimage_2Aus Thüringen stammen The Sexy Cool Cools. Auf ihrer Debüt-EP Reggaetarier vermischen sich auf witzige Weise Reggae und Ska mit Folk der Region. Und sie reggaefizieren Klassiker der Rockgeschichte.

Eigentlich hatte ich mir ja irgendwann eine Ska-Diät verordnet. Zu viele Bands, zu viel Musik und zu wenig gute dabei – irgendwann machte es keinen wirklichen Spaß mehr, sich durch die Neuerscheinungen zu hören. Doch als jetzt die CD von den Sexy Cool Cools ins Laufwerk gelangte, war ich angenehm überrascht.

Die acht Musikerinnen und Musiker der 2008 gegründeten Band haben auf ihrem (wirklich gut produzierten) Debüt eine bunte Mixtur zusammen gebraut. Das geht mit dem so gar nicht nach Herbert Roth und doch nach Thüringen klingenden I Lauf die Strassn lang los – thüringischer Reggae mit Augenzwinkern. Danach kommt die obligatorische Coverversion: Wer sich an „What’s Up“ von den 4 Non Blones ranmacht, gehört ja eigentlich geprügelt. Als Ska kommt das totespielte Stück unerwartet witzig daher. Die nächsten Titel gehen (und hier hört man es noch, dass hier keine langgedienten Profis sondern Jugendliche im Studio sind) dann eher in die rockige Richtung. Gefällt mir nicht ganz so sehr. Ich muss nicht immer die verzerrte Gitarre haben, wenns wie hier gute Bläser gibt. Sehr schön auch Track 5: Teenagerliebe (ja, die Nummer von den Ärzten) – als Reggae überzeugend trotz der unbeholfenen Stimme des Sängers (oder ist das gewollt?). Abgeschlossen wird das Debüt von „Let Me Introduce“ – eine musikalische Bandvorstellung, die man sonst ja eigentlich eher bei Live-Konzerten erwarten würde.

Insgesamt: Daumen hoch und mehr davon in den nächsten Jahren!