impellers drillEine Mixtur aus hartem Funk, Soul, ein wenig Afrobeat und ähnlichen Zutaten haben The Impellers aus dem britischen Brighton auf ihrem zweiten Album „This Is Not A Drill (VÖ.: 27.04.2012) angerichtet. Das Ergebnis kann man getrost als europäische Antwort auf Orgone oder die Brasilianer von Funk Como Le Gusta ansehen.

Das ist wirklich harter Stoff, der hier aus den Boxen dringt. Funk so dreckig und brutal wie eine Neubausiedlung aus den 70er Jahren heute vor dem Abriss. The Impellers sind nicht die Soulband für einen glänzenden Firmenempfang, eher die Band, die man zusammenstellen müsste, um eine Neuauflage von „The Commitements“ zu drehen. Funk als proletarische Partymusik sozusagen. Der Groove von harter Arbeit und ebenso hartem Sex dargeboten in einer atemberaubenden Präzision der zehnköpfigen Band. Hinzu die heftigen Gesangseinlagen von Sängerin „Lady“ Clair Witcher irgendwo zwischen Betty Davis und einer wütenden Sharon Jones – selbst wenn sie mit „Sign of Hope and Happiness“ eine Ballade singt, scheint sie kurz vor einer Explosion zu stehen: nein, The Impellers sind wirklich nichts für weichgespülte Ohren. Aber Menschen mit solchen Organen hören ja eh lieber poppigen Mainstream als aufregende Exkursionen durch die Grenzlande zwischen Funk, Jazz, Afrobeat und Hiphop. Und wenn sich The Impellers ein Lied wie „That’s Not My Name“ vornehmen, dann wird selbst der Mainstream-Pop der Ting-Tings zum Deep Funk. Womit einer der Höhepunkte des Albums benannt wäre. Unbedingt sollte man auch „Politiks Kills People“ antesten – Afrobeat inklusive der zugehörigen politischen Direktheit und Zitaten aus Edwin Starrs „War“.

„This Is Not A Drill“ – eines der besten Funkalben des Jahres bislang. Jedenfalls für Hörer, denen dir rauhe Direktheit und Explosivität der nicht den Seelenfrieden raubt.