damned dirtyThe Damned and Dirty sind die beiden ansonsten in der Band Blues Motel beheimateten Niederländer Kevin de Harde (voc, mharm) und Micha Sprenger (g, back-voc). Auf ihrem selbstbetitelten Debüt finden sich eigene Songs, die ihrer Meinung nach für eine komplette elektrische Bluesband nicht passten.

 

Was tun, wenn die Band im Urlaub ist und man dennoch Lust drauf hat, Musik zu machen? Man könte ja mal musikalisch Urlaub nehmen von den eingefahrenen und lieb gewonnenen Spielweisen. So oder ähnlich muss man sich wahrscheinlich die Vorgeschichte von The Damned and Dirty vorstellen. Elektrischer Chicagoblues ist ne feine Sache. Aber ist man als Musiker eigentlich noch in der Lage, etwa auch klassischen Deltablues zu schreiben?

Kurz gesagt: Sie können es. Die dreizehn auf ihrem kostenlos im Netz verschenkten Album machen in ihrer spartanischen Artzum einfach Spaß. Nur ab und zu kommen ein wenig Schlagzeug und Bass zum Einsatz. Ansonsten: eine akustische Gitarre mit ordentlichen Boogieläufen und ab und zu auch Slide-Attacken. Zweistimmiger Gesang und eine feine Bluesharp. Gesungen wird über absonderliche Wünsche der Freundin („Girl Wants A Pink Car“), böse Homöopathen, Kommunistische Gitarren oder auch Demenz. Also nicht gerade die Baumwollfelder, die hier besungen werden. Und gerade deshalb macht es umso mehr Spaß, den beiden zu lauschen. Hier sind Songschreiber mit einer Menge Humor am Werke. Und das fehlt dem Blues ja doch zu häufig. Live wird man The Damned an Dirty nach Auskunft der Musiker nicht erleben können. Aber das Album ist für Freunde des Akustikblues eine eindeutige Empfehlung.

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