Mr Juan an der Hammond-Orgel ist wieder voll in seinem Element. Und auch sonst tobt die Garagen-Soul-Band Juanitos aus Frankreich auf ihrem neuen Album Soul Africa voller Spielfreude.
Bands wie diese sind ein Grund dafür, weshalb ich mich in den letzten Monaten immer mehr in der freien Musikszene umgehört habe als auf die Tipps zu Neuerscheinungen im normalen Musikmarkt zu hören. Hier ist eine Band, die ohne Rücksicht auf Verkaufsmöglichkeiten ihre musikalische Nische verteidigt. Und die heißt ganz einfach: Party. Die Juanitos um den Organisten Mr Juan erkennt man dabei sofort an dem rauhen Garagensound und der allgegenwärtigen Hammond. Auch die trockene Gitarre von Bob Wizmann setzt sich schnell in den Ohren fest. Doch welche Bereiche der Musik sie mit ihren Alben gerade durchmessen, das ist jedes Mal eine Überraschung.
Auf Soul Afrika kann man daher (ok, auch hier werden Trends verfolgt…) ne Menge Anklänge an afrikanische Beats hören. Aber auch Reggae-Grooves, ein wenig Dub und natürlich jede Menge Funk – und das alles in gewohnter rauher Garagenmanier und ohne Politur für Radiotauglichkeit. Das ist Garagen-Soul, wie er auf jeden Fall bei Parties für gehörige Action auf der Tanzfläche sorgen wird. Solch ein Album hatte ich seit Monaten von ihnen erhofft, nachdem mich Vol. 2 ihrer Greatest Hits doch ein wenig enttäuscht hatten.