Von Phil Ward
Kurz nachdem Chester Burnett aka Howlin‘ Wolf gestorben war, kauften Eric Clapton und eine Gruppe von Rockgrößen und Prominenten eine wirklich schöne Statue von Howlin Wolf. Sie wollten sie auf einer Verkehrsinsel auf der St Chatherin Street gegenüber des Rhythm Night Club Fire aufstellen. Weil das für ein Verkehr ein Albtraum geworden wäre, teilte die Stadt Natchez ihnen mit, sie könnten die Statue im Park auf dem Steilufer des Mississippi aufstellen.
Der Park war schon von den Spaniern angelegt worden und wird durch einen Erlass des Kongresses der Vereinigten Staaten geschützt. Genutzt werden darf er deshalb ohne Bezahlung von jedermann. Das Standbild war massiv und hatte eine achteckige Basis aus Granit. Auf einer Bronzetafel befand sich eine Inschrift, die etwa so gelautet hat: Zur Erinnerung an Chester Arthur Burnett, auch bekannt als Howlin Wolf (10. Juni 1910 – 10. Januar 1976). Du kamst nicht von hier, aber in deinem Lied hast Du uns erwähnt. Und wir werden dich nie vergessen.
Ein paar Leute, die ich kannte, wollten sich beim Under the Hill Saloon von Andre Farrish Sr. treffen. Ich war etwas zu zeitig da und dachte, ich halte bei der Statue an und erweise Wolf meinen Respekt. Die Statue war fort. Ein Stadtarbeiter kam gerade in einem Pickup vorbei. Ich winkte ihn heran und fragte: Was ist mit der Howlin Wolf Statue passiert, die hier gestanden hat? Ich zeigte auf den exakten Platz. Er meinte, dass man ihn beauftragt hatte, einen 950 Caterpillar Bagger zu nehmen und sie umzuwerfen. Dann sollte er sie in kleine Stücke zerlegen und sie zum Schrottplat von Mr. Krause bringen. . Ich fragte ihn, wer ihm einen solch üblen Auftrag gegeben hätte. Doch er nannte mir keinen Namen. Er sagte nur: „Mit dem Saloon unten am Berg war dieses Standbild gefährlich für den Verkehr. Wenn einer von den betrunkenen reichen Kids um die Ecke gerast wäre, dann hätte das Ding sie getötet.“
Ich fuhr die Silver Street runter zum The Under The Hill Saloon. Andre Farrish Sr. war der Onkel von einem der Leute, die ich treffen wollte. Er kam rüber und setzte sich mir gegenüber an den Tisch. Ich fragte: „Hast Du mitbekommen, dass die Stadt das Denkmal von Howlin Wolf auf dem Hügel abgerissen hat?“ Andre warf sich in die Brust und meinte großspurig: „Ich bin diese gotverdammte Beleidung für meine Augen los geworden. Ich hatte es satt, an diesem häßlichen Teil vorbeifahren zu müssen.“
Damals gab es noch keine Social Media und die lokalen Medien hätten die Geschichte noch nicht mal mit einer Feuerzange angefasst. Ich glaube, dass es Gottes Plan ist, dass die Gegend um den Rhythm Night Club Fire unter Denkmalschutz gestellt wird. Dann wird man das Denkmal von Herrn Chester dort wieder aufstellen. Daran hab ich gar keine Zweifel. Die Sterne stehen einfach zu perfekt, als dass da noch etwas schief gehen könnte.