Wenn Journalisten in den USA über Konzerte der Bacon Brothers schreiben, dann erwähnen sie immer wieder, dass das Duo aus Schauspieler Kevin Bacon und Komponist Martin ein paar der besten Platten gemacht habe, die noch nie jemand gehört hat. Jetzt erscheint ein "Best of" auch in Deutschland.
Nein, hier kommt nicht die nächste Tirade gegen singende Schauspieler. Dass The Bacon Brothers gute Musiker sind, haben sie vor allem live schon seit Jahren bewiesen. Aber: Ob man "Philadelphia Road" wirklich braucht, dass sollte jeder selbst entscheiden.
Das Album mit 19 Songs (sowohl von Michael als auch von Kevin geschrieben) ist eine Mixtur aus Folkrock, ein wenig Country und jeder Menge Radiotauglichkeit. Das meint bei mir: Es hört sich angenehm an, bleibt aber nicht hängen. Nichts stört, ob nun akustische oder elektrische Gitarren erklingen. Auch nach drei Durchläufen hat sich bei mir kein Lied nachhaltig in den Gehörgängen festgesetzt. Manchmal fühlt man sich (aber nur ganz von Ferne) an James Taylor oder auch an die Bellamy Brothers erinnert. Aber die hatten immer die besseren Songs, hatten die Power, auch in sanften Schmuseballaden den Hörer nicht mehr loszulassen. Live mag das ganz anders sein. Das könnte sich wirklich lohnen, denn nicht nur die Brüder sondern auch ihre Begleitband sind perfekt aufeinander eingespielt.