Hoffnung und Liebe statt Wut und Trauer: Auf ihrem neuesten Studioalbum „Signs“ verwandelt die Tedeschi Trucks Band Erlebnisse von Verlust und Trauer, von Angst und Unsicherheit in Lieder voller Zuversicht, Mut und jeder Menge Gefühl.

Klar, mit dieser Welt steht es nicht zum Besten. Doch Wut und Resignation werden daran nichts ändern. Wir haben das Alles schon durch, mit der Abrissbirne kann man nicht konstruktiv arbeiten. Und Krieg ist niemals eine Lösung. Wenn „Signs, High Times“ erklingt, dann ist man sofort drin in einer Predigt der positiven Gefühle. Susan Tedeschi und ihre Gesangskolleginnen Tedeschi Trucks Band: Signswechseln sich auf der Kanzel ab. Und die Band liefert den perfekten Soulsound und -groove dazu. Auch der Tod so vieler Freunde und Kollegen treibt die Band nicht in Weinerlichkeit sondern in eine Feier des Lebens.

Schon beim nächsten Song allerdings übernimmt Tedeschi das Mikro wieder allein. Stücke wie „I’m Goona Be There“ sind feinster Bluespop für den melancholischen Nachmittag. Derek Trucks Gitarre setzt immer wieder prägnante und prägende Momente und das richtige Gegengewicht zu Tedeschis Stimme. Und die die anderen zehn Musiker (und Gäste wie Warren Haynes) können zwischen zarten Flötentönen, Streicherteppichen und treibenden Bläserattacken jedes Lied mit einem maßgeschneiderten Musikgewand versehen.

Klar: Das ist Retromusik reinster Güte. Hier wird nirgendwo an der Revolution der Musik oder überhaupt gearbeitet. Aber wer eine der besten Bigband der Gegenwart mit warmherzig-optimistischen Klängen zwischen Blues, Soul und Southern Rock nicht hört, verpasst was und er kann mir nur leid tun.