Relaxt und lakonisch: Stoppok hat nach einigen Jahren als Solist seine Band komplett umbesetzt und veröffentlicht mit Popschutz sein vielleicht bestes Album seit „Silber“. 

Wo Element of Crime das Leben in melancholische Gedichte im Chansonton übersetzt, lässt Stoppok seine Alltagsgeschichten und Beobachtungen unserer Gesellschaft in ihrer Absurdität mit gehörigem Humor zum Blues und Rootsrock werden. „Popschutz“ ist ein Kommentar zur Lage in der stagnierenden Republik von Mutti, wo man gerne endlos im Kreis denkt und sich wundert, weil wirklich nie was passiert. Auch perfektes Recycling kann aus Dreck nichts anderes machen. Und man braucht sich nicht über den Gestank wundern, wenn man sich gegenseitig ständig den Arsch aufreißt. Wenn man jedem Trend, jeder Meinung nachläuft, wenn sie denn nur von einigen oft genug wiederholt wird, verliert man sich letztlich selbst. Aber so ist es halt bequemer. Man lässt sich berieseln und einlullen.

Stoppok ist einer der wenigen Songwriter, bei dem deutsche Sprache und amerikanische Rootsmusik wirklich zu einer Einheit zusammenfinden. „Popschutz“ könnte man eigentlich auch als perfektes deutsches Bluesalbum bezeichnen: Vor allem der Groove von New Orleans, aber auch Blues aus Chicago und von anderswo klingt in den 16 Liedern an neben relaxtem Rootsrock a la JJ Cale. Und bei Bedarf wird die Band auch noch ordentlich mit Gebläse verstärkt.

Gemeinsam mit seinem Duopartner Worthy hat Stoppok ja schon bewiesen, wie gut seine Stories und der Blues zusammenpasen. Und auch mit großer Band funktioniert das hervorragend. Ein tolles Album! (Grundsound/La-La-Land)