CoverEine Sammlung von 35 Aufnahmen, die zwischen den 30er und 50er Jahren in Uganda und Kenya veröffentlicht wurden, hat das britische Label Hones Jon’s Records unter dem Titel „Something Is Wrong“ neu auf CD und Vinyl herausgebracht. An den Stücken kann man die traditionelle Musik der Suaheli sprechenden Bevölkerung der afrikanischen Ostküste ebenso verfolgen wie die Einflüsse arabischer und indischer Musik in Hafenstädten wie Mombasa.

Wenn heute auf Platten das Label „Afro“ klebt, bekommen europäische Hörer meist Musik der afrikanischen Westküste zu hören. Denn dort sind Wurzeln, die eine größere Verwandschaft zu solchen Stilen wie Soul, Funk oder Blues erkennen lassen und die daher unseren Hörgewohnheiten eher entgegen kommen. Was auf „Something Is Wrong“ zuerst auffällt, ist das völlige Fehlen solcher Verwandschaften (wenn man mal von vereinzelten Big Band-Calypso-Nummern oder Bezügen zur südamerikanischen Rumba absieht). Hier wurden Lieder von Gruppen oder Solisten versammelt, die in ganz traditionellen Instrumentierungen über Einsamkeit und Tod ebenso singen wie über metaphorische Hähne oder nicht kochende Kessel. Damit wird der Alltag gerade der ländlichen Gemeinschaften in der frühen Zeit des 20. Jahrhunderts wieder gegeben, für die allein schon die Existenz des Radios noch äußerst fremdartig und erschreckend war. Dennoch waren auch hier über die christlichen Missionen schon Veränderungen in der Harmonie und Instrumentierung der Musik erkennbar: Gitarren sind hier neben den traditionellen Lauteninstrumenten zu hören. Und die Chorgesänge sind in ihren Harmonien von der kirchlichen Musik beeinflusst.

Die Stücke, die in Hafenstädten wie Mombasa aufgenommen wurden, spiegeln hier schon eine größere kulturelle Vielfalt wider. Seit Anfang des Jahrhunderts waren hier über Ägypten arabische Musik-Traditionen hauptsächlich im Bereich der Percussion ebenso importiert worden wie indische Stilistiken. So wird hier eine Fusion erkennbar, die weit vor der Erfindung des musikalischen Labels mitreißende Ergebnisse zeitigte.

Der Sampler erscheint mit kompletten Liner-Notes mit umfangreichen Übersetzungen. Neben der CD-Ausgabe sind die Titel auch auf zwei separat verkauften LPs erhältlich. Die Aufnahmen wurden in den Abbey Road Studios hervorragend remastered.

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