solomonburkeEs gab eine Zeit, als Solomon Burke die einzig ernstzunehmende Konkurrenz für Ray Charles und James Brown in der Soulmusik war. Doch diese Zeit war Ende der 60er Jahre zunächst vorüber, als Burke sich von Atlantic trennte. In den 70er Jahren – es war mittlerweile die Disco-Zeit – landete Burke nach diversen Zwischenstationen für eine Aufnahmesession bei einem der schrägsten Soulproduzenten, Jerry Williams, bekannter unter dem Künstlernamen Swamp Dogg.

Diese acht Titel (sieben von Williams geschrieben) wurden im Laufe der Jahre mehrfach und unter verschiedenen Titeln veröffentlicht, 1997 von Charly als „The King of Soul“.

Musikalisch ist hier deutlich der Einfluss der Disco-Ära zu hören, auch wenn die Stücke deutlich Southern-Soul mit dem typischen Gospel-Einfluss von Burke sind. Besonders herausragend ist für mich die Fassung von „Hold On, I’m Coming“, was Sam & Dave für Stax/Atlantic einige Jahre zuvor zum Hit gemacht hatten. Doch auch „The More“ ist eine unwahrscheinlich starke Soulnummer.

Insgesamt ist die Platte für Fans von Burke auf jeden Fall empfehlenswert. Auch wer auf der Suche nach 70er Jahre Grooves jenseits des Disco-Mainstreams ist, sollte der Platte sein geneigtes Ohr leihen. Wer Burke noch nicht kennt, ist mit dem Comeback-Album „Don’t Give Up On Me“ und Burkes nachfolgenden Scheiben wesentlich besser bedient.