Knallhart rockend, rotzig-freche bis bösartige Texte und viel erwachsener: Mit dem wieder von Mike Zito produzierten zweiten Album „Black Wind Howlin“ meldet sich Samantha Fish zurück.

Schon „Runaway“ war ein deutliches Zeichen. Doch wenn „Black Wind Howlin“ mit dem großartigen „Miles To Go“ loslegt, dann dürfte die Sängerin und Gitarristin Samantha Fish auch die letzten Zweifler überzeugt haben, dass hier eine Bluesrockerin ist, mit der man rechnen muss. Zwölf Songs, bis auf Howlin Wolfs „Who‘s Been Talkin“ aus der eigenen Feder, krachen aus den Boxen und machen keine Gefangenen. Auch wenn der Blues jederzeit die Basis bildet, werden auch Country („Last September“), Americana und Rootsrock hörbar. In ihren Texten zeigt sie Krallen und Zähne, ist niemals einfach das schwache Mädchen, sondern immer eine vom Leben on the road abgehärtete Powerfrau. Und selbst wenn sie singt „Let‘s have some fun“, dann ist das vom Feeling her näher dran an Janis Joplins‘ „One Night Stand“ als an einem romantischen Liebeslied.

Begleitet wurde Fish bei den Aufnahmen von Yonrico Scott (dr) und Charlie Wooton (bg), eingespielten Rhythmusgruppe der Royal Southern Brotherhood. Hinzu kommen außerdem noch Mike Zito als weiterer Gitarrist, Johnny Sansone (harp).

 

Nein: Samantha Fish ist keine, die sich in ihren Songs und ihrem Spiel von den Erwartungenanderer vor sich her treiben lässt. Sie will es ganz auf ihre eigene Art schaffen in der Musik und in der Liebe („Over You“). Und das ist ihr mit diesem Album eindrücklich gelungen. Bin gespannt, wie Dani Fuchs und andere Labelkolleginnen auf diese Ansage reagieren werden. (Ruf/in-akustik)