1967 gründeten der Gitarrist Duke Robillard und der Pianist Al Copley auf Rhode Island eine Band die sie „Roomful of Blues“ nannten. Roomful spielte zunächst klassischen Chicago Blues, wandte sich dann aber immer stärker dem Swing, Jump Blues, Rhythm & Blues und Jazz der 40er- und 50er Jahre zu. Sehr schnell wurde die Band um eine Bläsergruppe erweitert.
In 1977 erschien dann die erste Platte die den Bandnamen als Titel trug. 1980 verließ Duke Robillard die Band; seine herausragenden Qualitäten als Bluesmusiker konnten wir schon mehrmals live bestaunen. Ich erinnere an sein Konzert im Jazz Club Hannover vor ein paar Monaten.
Bei Roomful nahm Ronnie Earl Duke’s Platz ein, bis heute einer der bekanntesten Blues-Gitarristen mit großer Karriere. Das ist überhaupt ein Alleinstellungsmerkmal von Roomful of Blues, die Band ist ein Gärtteich für große Talente. Der Band gehörten Musiker wie Sugar Ray Norcia, Gesang und Harmonika und Lou Ann Barton, Gesang an. Die Bläser gehörten und gehören durchgängig zu den besten überhaupt. Insgesamt gab es fünf Grammy Nominierungen, sieben Blues Musik Awards und viele weitere Auszeichnungen. Die Band spielte ca. 20 Alben ein.
Dies alles war Grund dafür, daß Roomful das 45. Jahr des Bestehen mit einer Live CD feiert. Chris Vachon der derzeitige Bandleader und Gitarrist der Band produzierte das Album im bekannten Ocean Mist Club (Rhode Island), den er für eine dreitägige Party mietete. Drei Abende spielte die Band vor begeistertem Publikum Stücke aus ihrer Geschichte. Eine wohldurchdachte Auswahl finden wir auf 45 Live.
Heute besteht Roomful aus Phil Pemberton – Vocals, Chris Vachon – Guitar, Rich Lataille – Tenor and Alto Saxophone and Clarinet, Mark Earley – Baritone and Tenor Saxophone, Doug Woolverton – Trumpet, John Turner – Bass, Rusty Scott – Keyboards, Chris Rivelli – Drums.
Diese Musiker sind hörbar durchgängig der großen musikalischen Tradition der vergangenen Jahrzehnte verpflichtet und halten deren enormen Anspruch aufrecht. Besonders bemerkenswert sind neben Chris Vachon (den ich für einen absolut unterbewerteten Gitarristen halte), der hervorragende Sänger Phil Pemberton, der mit seiner einfühlsamen Stimme sämtliche Emotionen glaubwürdig transportiert und als besonderes Highlite der Bläser Rich Lataille , der als einziges Bandmitglied auf 45 Jahre mit Roomful zurückblicken kann.
Bei 45 Live paßt alles. Eine Band, die sich ihrer großen Tradition bewußt ist, mit berechtigtem Selbsbewußtsein die Tradition positiv weiterführt, R&B und Jump Blues aus den 40ern und 50ern, ein begeistert mitgehendes Publikum (Standing Ovations) und fühlbar tolle Clubathmosphäre. Ein Album ohne eine Minute Langweile – man darf auch tanzen!
Das einzige was ich bald möchte ist, die Band endlich einmal live sehen zu können, Fan der Roomful of Blues bin ich schon seit Jahrzehnten. (Alligator/in-akustik)