Ein Jahr nach dem unerwarteten Tod von Roger Cicero erscheint „Glück ist leicht“. Bezeichnet wird der Sampler als „Das Beste von 2006-2016. Wie immer kann man unterschiedlicher Meinung sein, was die besten Songs aus dem Leben eines Sängers sind. Aber auf jeden Fall ist diese Sammlung eine schöne Erinnerung an einen Sänger, der es wie kaum ein zweiter geschafft hat, den Deutschen Jazz und Swing nahe zu bringen.

Jazzschlager mit deutschen Texten, Swingnummern für das normale Radio – schon mit „Männersachen“ fiel Roger Cicero einer breiten Öffentlichkeit auf. Elegant, lässig und manchmal schnodderig kommen Songs wie „Fraun regiern die Welt“, „Murphys Gesetz“oder „Zieh die Schuhe aus“ daher. Klar finden sie sich auf „Glück ist leicht“.

Glücklicherweise finden sich aber auch einige der ruhigen und persönlicheren Lieder aus späteren Jahren in der Zusammenstellung. Etwa das bewegende „Ich hätt so gern noch Tschüss gesagt“, mit dem sich Cicero von seinem unerwartet verstorbenen Vater verabschiedet hatte. Und auch gemeinsam mit dem Pianisten Jools Holland aufgenommenes ist hier zu entdecken.

Für viele war Cicero gerade live am Überzeugendsten. Und so geraten gerade Stücke wie „Geboren“ von den Fantastischen Vier oder „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller zu Höhepunkten der Scheibe. Hier konnte sich der Entertainer so richtig ausleben und zeigen, wie man Songs zu seinen eigenen machte. 

Als Einstieg in das Werk eines in Deutschland ziemich einzigartigen Künstlers ist „Glück ist leicht“ eine schöne Zusammenstellung. Für Fans gibt es mit „Eine Nummer zu groß“ einen bislang unveröffentlichten Song. Und wer mehr tollen Live-Jazz von Roger Cicero hören will, sollte unbedingt zum Album The Roger Cicero Jazz Experience greifen.