Eigentlich hatte Songwriter Rod Picott sein neues Album „Rod Picott‘s Circus of Misery and Heartbreak“ nennen wollen. Doch irgendwie schien ihm das für diese Sammlung von Songs von den dunkleren Seiten des persönlichen und gesellschaftlichen Lebens doch nicht passend. Die Aufforderung, seine Hoffnungen an einen krummen Nagel zu hängen, ist da wesentlich deutlicher. Wieder ein Album mit jeder Menge gebrochener Herzen, zerstörten Träumen und einer Zukunft mit wenig Hoffnung. Eigentlich kann man nur noch abhauen an einen Ort, wo noch niemand meinen Namen kennt und die Geschichten meiner gesammelten Niederlagen.
Wenn Rod Picott singt und spielt, dann kommt einem das ganze Elend dann doch nicht so hoffnungslos vor, wie es eigentlich ist. Das ist die große Kunst eines wirklichen Songwriters. Diese Lieder erzählen nüchtern, realistisch – und mit jeder Menge Anteilnahme. Und das ist der Punkt, der andere zu der Bemerkung verführt hat, Picott würde das weiterführen, was Guthrie machte, und das was Springsteen eigentlich tun sollte.
Wobei damit gleichzeitig die Pole angegeben sind, zwischen denen die musikalische Welt dieses Songwriters angesiedelt ist. Wobei die Folkmusik Guthries hier immer mit dem Herzen und der Stimme eines Countrysängers dargeboten wird. Und wo denn Rockmusik draufsteht, da hört man nicht nur Springsteen, sondern auch alle amerikanische Rockmusik zwischen den Byrds. Neil Young und Tom Petty mit. Unbedingt empfehlenswert, wenn auch weniger in Zeiten der Herbstdepressionen.