Der in Deutschland lebende australische Gitarrist Rob Tognoni nennt sich (oder wird von Fans?) „tasmanischer Teufel“. Und das passt ganz gut zu dem treibenden Bluesrock seines 2012 erschienenen Albums „Art“. Nein: Wer hinter dem Plattentitel ein ausformuliertes Kunstkonzept vermutet, der dürfte etwas irritiert schauen, wenn Tognoni mit „Shout The Dove“ loslegt: Boogierock, Hardrock, nenn es wie du willst – der Oberbegriff für all das lautet ja doch Rock & Roll. Und den zelebriert er bei seinen eigenen Songs ebenso lustvoll wie hemdsärmelig, stellenweise sogar humorvoll und mit Augenzwinkern („Play Your Blues“). Aber auch die zwei zum Schluss des Albums servierten Coverversionen werden gemeinsam mit seinen deutschen Mitstreitern Frank Lennartz und Mirko Kirch an Bass und Schlagzeug regelrecht okkupiert. Neil Youngs „Hey Hey My My“ ist purer Hardrock mit gebremstem Groove. Und natürlich ist es eine einzige Liebeserklärung an Young, die im Gitarrenspiel Tognonis unmissverständlich wird. Und „Turn Up Your Radio“ – das kann man einfach nur laut aufdrehen und sich dran erfreuen. Ach so: Die Bluespolizei sei vorgewarnt: Wer sich auf die Suche nach klassischen Bekenntnissen in der geheiligten Form der Zwölf Takte macht, dürfte enttäuscht sein. Wer einfach nur ne knappe Stunde passende Mucke zum Abrocken braucht, hat hier das richtige Material dafür.