Zur Geschichte des frühen Rhythm & Blues hat Membran Music in den letzten Jahren verschiedene gutdokumentierte Sampler veröffentlicht. Rhythm & Blues – Shouters stellt bekannte (Big Joe Turner, Roy Brown) und völlig unbekannte Sänger der Vorzeit des Rock ’n‘ Roll vor.
Die Shouters waren eine Kategorie von Sängern, die vor allem in den Big Bands der Jump-Blues-Bewegung bis zur Mitte der 50er Jahre eingesetzt wurden. Hier kam es vor allem darauf an, sich mit Stimmgewalt gegen die bis zu zehn Instrumentalisten durchzusetzen. Was Sänger wie etwa [[Big Joe Turner]] auch ganz ohne Mikrofon schaffen konnten.
Die frühe Rhythm & Blues-Musik der Jump Bands steht genau an der Nahtstelle zwischen Swing und Rock ’n‘ Roll. Und so finden sich treibende Rhythmen, die später reihenweise von den Rockern übernommen wurden – wenn sie denn dazu in der Lage waren. Und es finden sich Themen (Sex und Saufen oder feiner ausgedrückt: alles, was am Wochenende so Spaß macht), die in der Popmusik eigentlich schon immer behandelt wurden. Nur waren die Lieder nicht so aseptisch, wie von weißen Stars der Zeit gewohnt. Wenn [[Roy Brown ]]“Good Rockin‘ Tonight“ sang, dann war klar, das es in der Nacht ordentlich zur Sache gehen würde auf der Tanzfläche und hinterher auch noch.
Membran Music hat mit seinen Veröffentlichtungen zur Geschichte des Rhythm & Blues preiswerte und gleichzeitig äußerst lohnenswerte Sampler geschaffen. So finden sich zu den einzelnen Interpreten mehr oder weniger ausführliche Biografien – und auch die Angaben der Label, auf dem die Songs ursprünglich erschienen, werden aufgeführt. Dass manche Lebensläufe nur kurz ausfallen, liegt einfach daran, dass etliche der vertretenen Künstler nur äußerst wenige Veröffentlichungen gemacht haben und danach wieder in der Versenkung verschwanden. So ist „Rhythm & Blues – Shouters“ mit seinen vier CDs im Buchformat eine Schatzkiste für Freunde der frühen Popmusik.