800px-Pete_Seeger2_-_6-16-07_Photo_by_Anthony_PepitonePete Seeger hat das 2008 erschienene Album At 89 als sein letztes angekündigt. Und er hat nochmals neue und alte Lieder live im Studio und unterstützt von Freunden aufgenommen. Das Ergebnis ist engagierter Folk mit teilweise sakraler Anmutung.

Ein Lied über ein Umweltgesetz einer kalifornischen Stadt? Nicht eigentlich das Thema, das den zeitgenössischen Songschreiber sofort anspringen würde. Doch Pete Seeger zeigt, dass auch  die Frage der nachhaltigen Produktion von Gegenständen ein Lied ergeben kann, das zum Mitsingen reizt („If it Can’t Be Reduced“). Das Lied über die kalifornische Stadt Berkeley ist eines der neuen und alten Lieder, die Pete Seeger 2008 auf seinem Album „At 89“ versammelt hat und für das er verdientermaßen einen Grammy als bestes traditionelles Folkalbum erhielt.

Auf dem Album (seinem ersten Studiowerk seit 2003) straft er all die Lügen, die ihn für zu alt für wirklich gute Produktionen gehalten haben. Natürlich ist seine Stimme gealtert. Doch auf Banjo und Gitarre kann er noch immer zeigen, dass Alter nicht gleichbedeutend ist mit Erstarrung. Und das innere Feuer, dass Seeger zeit seines Lebens zum Singen und Songschreiben gebracht hat, ist noch immer heiß. Und so finden sich auf „At 89“ neue Lieder über aktuelle Fragen ebenso wie noch immer aktuelle Stücke, die schon jahrzehntealt sind. Es finden sich Bearbeitungen von Melodien Beethovens oder Bachs ebenso wie Vertonungen von Gedichten und Neufassungen alter Folksongs aus aller Welt.

So findet sich etwa der alte Hit der Weavers „Tzena, Tzena, Tzena“, ein israelisches Tanzlied hier in einer Fassung mit hebräischen und arabischen Versen. „If This Word Survives“ ist ein auf einen Text von Malvina Reynolds geschriebener Chor, der Seegers Hoffnung auf den Punkt bringt. Und „Alleluya“ ist einfach ein Chor des britischen Barockkomponisten William Boyce.

Was in Konzerten sicherlich gut funktioniert, sind die gesprochenen Zwischentexte von Seeger zu den verschiedensten Themen, den Geschichten hinter den Liedern oder zu politischen Fragen. Auf der CD wirkt das störend. Besser wäre es gewesen, diese Texte im guten Booklet der CD abzudrucken. So unterbrechen sie den Höreindruck doch gewaltig.