Das war schon ein äußerst seltenes Erlebnis: Da sitzt man in einer Konzertpause Backstage und wechselt ein paar Worte mit Lurrie Bell. Und plötzlich schaut da Eb Davis vorbei, der extra für Bells Auftritt mit Familie aus Berlin an die Küste gereist ist. Als bekennender Fan von Davis nutzte ich die Chance, ihn nach dem einen Album zu fragen, das bislang in meiner Sammlung noch fehlte: 2009 nahm er „The Gospel of the Blues auf, eine Sammlung von Klassikern und eigenen Gospelnummern, die die enge Verwandtschaft zwischen Kirche und Bluesclub verdeutlichen.
 

Manche Gospelfans sind enttäuscht: hier bekommen sie zwar bekannte Nummern wie „Down By The Riverside“, „You Got To Move“ oder „Will The Circle Be Unbroken“ geboten. Doch dieses Album sperrt sich – sieht man mal von dem a capella dargebotenen „Dry Bones“ ab – dem „normalen“ Sound einer Gospelplatte. Denn das hier ist Gospel Blues. Und das macht gerade den Reiz dieses Albums aus. Mal gibt es rollende Boogies, zuweilen die typische Bluesklage. Aber immer getragen von der Botschaft des Glaubens.
Gerade die eigenen – mit Ehefrau Nina geschriebenen Songs – wie „Going Back To Church“, „A Better Day“ oder „Rough Side Of The Mountain“ sind zutiefst anrührende und persönliche Songs über den Glauben.

Begleitet wird Davis hier unter anderem vom immer prägnanten Piano von Nina T. Davis, Schlagzeuger Lenjes Robinson und dem Saxophon von Willie Pollock. Alle drei sind auch als Teil des singenden Gospelquartetts zu hören. Als Gäste wirkten dann auch noch Tom Blacksmith (hier mal nur als Backgroundsänger und ohne Gitarre) und Schlagzeuger Andreas Bock bei einigen Stücken mit.

Ein überzeugendes und empfehlenswertes Album, das schon neugierig macht auf Eb Davis‘ nächste Veröffentlichung, die irgendwann im Sommer oder Herbst erscheinen soll.

Bestellen kann man die CD am besten über die Homepage des Sängers.